Technologie und Hardware für neuromorphes Computing
Neuromorphes Computing ist ein neuer Ansatz für das Design von mikroelektronischen Chips, der sich von den leistungsstarken und effizienten biologischen neuronalen Netzen inspirieren lässt. Neuromorphe Chips sind in der Lage, Daten mit ultraniedriger Leistungsaufnahme zu erfassen, auszuwerten und zu steuern. Um die Technologie hinsichtlich der Anforderungen von realen Anwendungen in zukünftigen Produkten weiterzuentwickeln, ist noch Forschungsarbeit in Bezug auf neuromorphe Algorithmen und Hardware-Design nötig. Besonders der Bereich nichtflüchtiger Speicher ist ein zentraler Baustein der modernen Mikroelektronik und gewinnt bei Anwendungen in der künstlichen Intelligenz, beim Maschinellen Lernen und beim neuromorphen Rechnen stark an Bedeutung.
Im EU-geförderten Projekt TEMPO arbeiten 19 Partner aus Industrie und Forschung an der Entwicklung von energieeffizienten Chips, die neuromorphes Computing direkt auf mobilen, batteriebetriebenen Geräten ermöglichen sollen. Ziel des Projekts ist es, die Energieeffizienz neuromorpher Hardware deutlich zu verbessern, um neuartige Anwendungen für KI, IoT und Edge Computing zu ermöglichen. Die Forschenden setzen dabei neue integrierte Speichertechnologien in innovativen Konzepten für die Realisierung analoger und digitaler neuromorpher Schaltungen ein. Die Speicher- und Chipentwicklung wird hierbei durch alle Verwertungsebenen von der angewandten Forschung über die IP-Generierung bis hin zu integrierten Systemen getrieben. Die im Projekt entworfenen und gefertigten Chips sollen v. a. für Klassifikationsaufgabestellungen in Bilderkennungssystemen, z. B. für das autonome Fahren, aber auch bei der Verarbeitung weiterer Sensordaten, z. B. von Radarsystemen, Einsatz finden.
Beteiligte in der FMD kooperierende Institute: Fraunhofer IPMS, EMFT und IIS