Prof. Albert Heuberger (Sprecher des Direktoriums des Fraunhofer-Verbunds Mikroelektronik und Vorsitzender des Lenkungskreises der FMD) und Ministerialdirigent Engelbert Beyer (Bundesministerium für Bildung und Forschung) eröffneten den zweiten QNC Summit mit einer klaren Botschaft: Quanten- und neuromorphes Computing sind strategische Schlüsseltechnologien. Während Prof. Heuberger die Bedeutung neuer MEMS-, Photonik- und Lasertechnologien für die industrienahe Prototypenentwicklung der FMD hervorhob, betonte Ministerialdirigent Beyer die Notwendigkeit gezielter Investitionen für ein dynamisches Innovationsökosystem. Initiativen wie der EU Chips Act und die APECS Pilot Line sollen Europas technologische Resilienz stärken.
Photonische Chips für die Quantenrevolution
Den Auftakt machte Prof. Carsten Schuck (Universität Münster) mit einer Keynote über die Potenziale photonisch integrierter Schaltungen. Diese Technologie ermöglicht neue Ansätze für optisches Computing – mit innovativen Materialplattformen, computergestütztem Design und hochpräziser Nanofertigung.
Quantencomputing – Skalierung als Schlüssel
Dr. Bjoern Lekitsch (neQxt GmbH) zeigte die Fortschritte bei Ionenfallen-Quantencomputern, die durch die Integration optischer und elektrischer Systeme skalierbar werden. Dr. Johannes Zeiher (Max Planck Institute of Quantum Optics) demonstrierte, wie sich durch die präzise Kontrolle einzelner Atome leistungsfähige Quantensysteme realisieren lassen.
Tech-Pitches: Enabling Technologies für Quantencomputer
- Diodenlaser & Photodetektoren für Neutralatome & Ionen (Ammar Albadish, Fraunhofer IMS)
- Plattformen für photonische Systemintegration (Dr. Dr. Shanshan Gu-Stoppel, Fraunhofer ISIT)
- Optische MEMS für skalierbare Quantencomputer (Dr. Dimitrios Kourkoulos, Fraunhofer IPMS)
- Von makroskopischen Aufbauten zu integrierten elektro-optischen Systemen (Dr. Carolin Rothhardt, Fraunhofer IOF)
Die zweite Hälfte des ersten Tages des »QNC Summit 2025« stand ganz im Zeichen von neuromorphem Computing – einer Technologie, die von biologischen Prinzipien inspiriert ist und das Potenzial hat, unsere Art der Informationsverarbeitung zu revolutionieren.
Nachhaltigkeit durch Memristive Neuromorphe Systeme
Prof. Dr. Martin Ziegler (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) zeigte, wie innovative Materialien und mikroelektronische Konzepte energieeffiziente Lösungen für Sensorik, Verarbeitung und Übertragung bieten – ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft.
CMOS embedded devices with the promise to take neuromorphic computing to the edge
Dr. Sven Beyer (GlobalFoundries) stellte Konzepte vor, die neuromorphe Hardware direkt in Endgeräten nutzbar machen und deren Effizienz steigern könnten.
Tech-Pitches für neue Impulse
Von Technologieplattformen für memristive Bauelemente (Dr. Sven Zimmermann, Fraunhofer ENAS) bis hin zum Design und Training neuronaler Netze für neuromorphe Hardware (Andreas Stoll, Fraunhofer IIS) – frische Ansätze und innovative Ideen prägten das Programm.
Podiumsdiskussion: »Entwicklung des Ökosystems für QNC-Hardware«
Auf dem Podium diskutierten Engelbert Beyer (Bundesministerium für Bildung und Forschung), Dr. Sven Beyer (Globalfoundries), Bjoern Lekitsch (neQxt GmbH GmbH) und Benjamin Lilienthal-Uhlig (Fraunhofer IPMS) über die Zukunft des QNC-Ökosystems.:
- Technologische Durchbrüche: Innovationen passieren – oft jenseits des KI-Hypes.
- Herausforderungen: Skalierbarkeit, Kosten & Bürokratie hemmen das Wachstum.
- Lösungen: Mehr Flexibilität in der Förderung, stärkere Industrie-Cluster & strategische Konsolidierung.
- Key Message: Deutschland ist forschungstechnisch Weltklasse, aber wirtschaftlich gibt es noch viel zu tun. Wir brauchen mutigere Entscheidungen, einen klaren Fokus auf Skalierung und marktfähige Geschäftsmodelle. Jetzt ist die Zeit zu handeln, bevor andere es tun.