Vertrauenswürdige Elektronik beginnt mit dem kleinsten Bauteil

In einer vernetzten Welt gibt es keine isolierten Akteure. Zuverlässige Elektronik baut, wie kein anderer Sektor, auf sichere Liefer- und Wertschöpfungsketten. Die FMD beschäftigt sich mit der Frage, wie wir elektronischen Produkten und ihrer Funktionsweise vertrauen können, ohne dabei die Prinzipien von ausdifferenzierten und kooperativen Produktionsketten zu verlassen. Was brauchen wir, damit wir der Elektronik auch dann unsere Informationen, unsere Infrastruktur und unser Leben anvertrauen können, wenn wir sie nicht vollständig selbst entwickelt und produziert haben?

Vertrauenswürdige Elektronik – Top-Thema im Fraunhofer-Magazin 3.2021

Safety – Qualität und Ausfallsicherheit als Basis für komplexe und vernetzte Systeme

Vertrauen in Elektronik beginnt mit dem kleinsten Bauteil. Nicht jede Branche hat dabei jedoch den gleichen Bedarf an umfassender Vertrauenswürdigkeit. Je größer die individuelle oder systemische Bedeutung eines Produkts, desto größer die Anforderung an seine Zuverlässigkeit. Gerade Zukunftsindustrien haben einen besonders hohen Bedarf an vertrauenswürdiger Elektronik:

Autonome Mobilität macht die Fortbewegung komfortabler, effizienter und sicherer. Dies setzt ein enormes Maß an Verlässlichkeit und Vertrauen in Hard- und Software voraus. Vertrauenswürdige Elektronik ist also die Basis für eine nachhaltige Mobilitätswende.

Die intelligent, effizient und automatisch agierende Fabrik von morgen braucht Elektronik, die Arbeitskräfte zuverlässig schützt, Betriebsabläufe vollständig überwacht und Anlagen fehlerfrei funktionieren lässt − 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche.

Moderne Medizin greift auf zahlreiche, hochspezialisierte Maschinen zurück. In kaum einem Bereich ist vertrauenswürdige Elektronik so unmittelbar überlebenswichtig. Patienten und medizinisches Personal müssen sich voll auf Fehlerfreiheit und Ausfallsicherheit verlassen können.

Security – Internationale Vernetzung als Grundlage und Heraus forderung moderner Elektronik

Bei der Security von mikroelektronischer Hardware lassen sich zwei Aspekte differenzieren: Zum einen geht es darum, Sicherheitslücken zu vermeiden, die ein ungewolltes Eindringen in die Systeme ermöglichen und zum anderen gilt es, vorsätzlich eingebrachte Hintertüren zu erkennen und zu schließen. Das notwendige Vertrauen in Hardware-Security lässt sich an verschiedenen Beispielen illustrieren:

Spitzentechnologien gehen Hand in Hand mit exklusivem Know-how. Innovation ist nur dann ein Wettbewerbsvorteil, wenn die erlangte Expertise der Konkurrenz nicht zugänglich ist. Vertrauenswürdige Elektronik liefert kombinierte Hard- und Softwaremaßnahmen für die Absicherung von Unternehmensinfrastrukturen und vernetzten Fabriken. Auch kritische Infrastrukturen wie Kommunikation oder Energieversorgung benötigen abhör- und manipulationssichere Systeme.

Die Produktion elektronischer Bauteile basiert auf enorm ausdifferenzierten und spezialisierten Lieferketten. Um die Einhaltung von deutschen und europäischen Standards und die Sicherheitsansprüche an Elektronik zu gewährleisten, muss die gesamte Wertschöpfungskette nachvollziehbar und kontrollierbar sein − vom ersten Entwurf bis zum finalen Produkt. So kann deren intendierte Funktion auch bei globaler Produktion garantiert werden.

Mit starker Spezialisierung geht eine hohe Vulnerabilität der Handelswege einher. Vorausschauend abgesicherte Hardware Lieferketten bieten Schutz vor unkontrollierbaren Einflüssen, wie Naturkatastrophen, politischen Konflikten oder lokalen Produktionsproblemen. Vertrauensstandards garantieren die Flexibilität im Krisenfall und schützen vor Fälschungen oder minderwertigen Produkten. Dies bildet die Grundlage für eine resiliente Elektronikindustrie. 

 

Beispiele für vertrauenswürdige Elektronik in den FMD-Instituten

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